Mittwoch, 21. März 2012

Die geheimen Tunnel von Gibraltar - Teil II

So, nun hats natürlich wieder länger gedauert mit dem schnellen Update und Teil II, aber hier ist er endlich:
Als nächstes sind wir an eine interessante Stelle gekommen auf die man bei den Bohrungen/Sprengungen in den Tunnels gekommen ist: Eine der vielen kleinen und kleinsten natürlichen Höhlen die sich über die Jahrmillionen entwickelt haben. Dadurch das sich Regenwasser über die Jahrtausende hat durchsickern lassen gibt es die zahlreichen Stalaktiten und einige Stalagmiten.


Im Eingangsbereich findet man dagegen "frische" Stalaktiten. Besonders ist hierbei das der hohe Kalkgehalt sie schnell wachsen lässt, zusätzlich der deutlich spürbare Höhlenwind für den ungeraden Wuchs sorgt.

an breiteren Stellen der Tunnels lagern sie in großen Mengen: Stahlnetze. Ursprünglich eingesetzt um den Rock vor Felsabstürzen zu sichern, fand man im zweiten Weltkrieg eine bessere Verwendung: Als Netze im Hafen heruntergelassen halfen sie die vor Anker liegenden Boote vor den italienischen Uboot-Angriffen zu schützen.

Lüftungssystem nahe eines nach oben gerichteten Austrittschachtes. Die übermannsgroßen Ventilatoren haben die stickige Höhlenluft wohl etwas erträglicher gemacht.
Ein kleiner Vorgeschmack auf die Generatorenhalle - die Fotos der Schiffsdiesel und Flugzeugmotoren gibts im Teil III
Im Toilettentrakt des Krankenhausbereiches gibt es noch einige Schüsseln zu bewundern. Benutzung ist allerdings nicht mehr empfohlen :-)
zwischen den zwei Krankentrakten im Kranken"haus" gab es die Operationssääle. Leider sind sowohl Sääle als auch Krankentrakt nur sehr schwierig zu fotografieren gewesen. Allerdings sorgt dieser spezielle Ablauf für Erstaunen unter den Besuchern: Das ist weder ein Waschbecken, noch ein Klo. Hm...was könnte man in einem OP noch wegspülen müssen...
zum Abschluss des Rundgangs gelang es mir endlich auch mal eine Langzeitaufnahme zu machen - sonst waren wir ja ständig in  Bewegung. Sieht schon klinisch & kalt aus, so ein Tunnel. Beim nächsten mal bin ich wieder dabei!
Im dritten Teil geht es dann endlich um die Maschinenhalle.

Sonntag, 11. März 2012

Die geheimen Tunnel von Gibraltar - Teil I

Für den gemeinen Touristen gibt es eine Menge Tunnels und Höhlen zu sehen: Die St. Michaels Cave, die Great Siege Tunnels und weniger bekannt die World War II Tunnels. Während man Erstere noch einfach im erweiterten Ticket zur Seilbahn dabei hat, braucht man für Letztere schon eine Voranmeldung für eine einstündige Tunneltour.
Eine Kollegin und ihr Partner führen aber zusätzlich noch in einem der Öffentlichkeit unbekannten Teil eine Tour durch. Diese Tour konnte ich letzten Mittwoch mitmachen und so mal wieder einen Bereich Gibraltars sehen der den Meisten noch nicht mal etwas sagt. Drei Stunden im Inneren des Rock, zu Fuß rund 3 Kilometer gelaufen und um viele Eindrücke reicher. Insgesamt hätten in diesen Tunnelsystem 16.000 Menschen leben können!
Der Eingang ist noch unspektakulär, unser Guide öffnet erstmal den Eingang hinter dem ehemaligen Casino und gibt uns dann eine kurze Sicherheitseinweisung, inclusive Eintragung in die Anwesenheits-Checkliste.
Jemandem aus England kommen die Straßennamen unter Tage sehr bekannt vor. Ungefähr in dem Verhältniss in dem sich das echte englische Straßennetz befindet werden auch die unterirdischen Straßen zueinander benannt. So fiel die Orientierung für die englischen Soldaten im Tunnelsystem deutlich leichter - schliesslich sind es 35 Meilen Tunnel im Rock.
Zeugen jüngerer Geschichte: Da die Tunnel mit Ausnahme der wenigen Führungen grundsätzlich für die Öffentlichkeit geschlossen sind, werden sie für Übungen des britischen Militärs benutzt.
Das ehemalige Brigadehauptquartier, eine sogenannte Nissenhütte aus Wellblech und Holz. Allerdings ist das nicht das Original, sondern ein Nachbau. Man beachte die Fenster: ohne echte Funktion, allerdings für die Psyche der Soldaten gedacht.
Besonders dem Holz wurde arg zugesetzt. Unser Guide kannte die Wand noch, bestehend aus Holz. Das letzte Stück wird wohl auch in nächster Zeit herunterfallen.
Und schaut man sich an, das es sich nur um einen Nachbau aus dem Jahr 1987 handelt - 25 Jahre reichen für:
...ganz schön viel Zerstörung!
an einigen Stellen gibt es Ausgänge, sei es durch Schächte oder wie hier durch einen nurmalen Tunnelausgang. Hinter einem Gang zu den Offiziersunterkünften - geschlafen wurde im Schichtsystem - befand sich ein geheimer Ausgang zum Rock-Hotel. Das nutzten die Offiziere angeblich um dem dumpfen Höhlenklima zu entkommen sowie an der Hotelbar auch sich mal nen Drink zu genehmigen. Früh erschienen sie dann wieder ganz normal in der Höhle.
Ein noch intakter Kochtopf in einer der vielen Küchen. Angeblich war dieser Arbeitsplatz besonders unbeliebt. Durch die ständige Dampfentwicklung und die fehlenden, echten Abzugsmöglichkeiten hat es hier rund um die Uhr "geregnet". Zusätzlich waren die Arbeitsschichten sehr inhuman - Schliesslich musste man lange vorm Frühstück munter sein und nach Zapfenstreich noch putzen.

Der nördliche Teil des Tunnels ist beleuchtet, aber deswegen nicht weniger interessant.
Dies war der 1. Teil - im 2. Teil gibt es noch deutlich spektakulärere Bilder: Generatorenhalle, Krankenhaus und eine natürliche Höhle.