Nun ist der dritte und letzte Beitrag zur Grillmeisterschaft schon längst überfällig. Als Entschädigung soll es direkt auch mit vielen Bildern losgehen. Am Tag der Veranstaltung musste in Saidia noch fix für uns das Zelt hergerichtet werden.
in diesem Juryzelt konnte die Blindjury ihr Essen verkosten. Und da waren schon einige Leckereien dabei!
Wie bei jeder Meisterschaft mussten von den Teams Essen am Tisch sowie in Food-Containern für die Blindjury gegrillt werden. Dieses Jahr waren die Gänge wie folgt aufgeteilt - im arabischen Marokko war natürlich nicht viel mit Schweinefleisch:
1. Gang: Lamm-Rippchen mit Brot als Beilage
2. Gang: Hühnchen - mit einer Tomate als Beilage
3. Gang: Lammschulter mit Knochen und Maiskolben als Beilage
4. Gang: Rinderbrust - Beef Brisket mit einer Kartoffel
5. Gang: Dessert - Free style - allerdings zu mindestens 60% vom Grill
Dabei sind natürlich die verschiedenen Grills und BBQs völlig unterschiedlich. Das argentinische Team kommt mit der spartanischsten Ausstattung zu Recht. Das hätte so manch einem Team geholfen, dessen Grills noch im Zoll fest steckten.
Andere hatten dagegen mehr Glück und kamen allerdings auch mit Grillgerät das nur schwer Abhanden kommen kann. Nachteil: An der Grenze Marokko - Melilla wird man kontrolliert als ob man eine Interkontinental-Rakete transportieren würde.
Zwischendrinn hatte ich natürlich auch mal die Chance etwas vom Essen abzubekommen!
... und der Musik zu Lauschen
Etwas Essen zu fotografieren - leider etwas sehr trocken
trotz der Anreiseschwierigkeiten waren Teams aus aller Welt da
und im Dessert-Gang habe ich auch einen alten Bekannten wiedergetroffen.
Vor der Siegerehrung gab es noch eine Tanzeinlage mit einheimischer Musik. Nunja, nicht jedermanns Geschmack - das muss ich ehrlich zugeben!
Die Siegerehrung mit den glücklichen Siegern - nicht nur weil sie gewonnen haben, sondern auch weil sie die Strapazen aus Anreise, Organisationschaos und dem Wettbewerb mit den Mitbewerbern erfolgreich durchgestanden haben.
Kleines Fazit
Die Grillmeisterschaft in Marokko war ein super Event - trotz zahlreicher Schwierigkeiten bei der Organisation und Anreise. Auf der anderen Seite war sie natürlich auch eine sehr willkommene Abwechslung zum Alltag mit Dingen die man Dank Konvoi & Meisterschaften sonst nicht gesehen hätte. Die Rückreise verlief problemlos in einer super Fähre, genau das Gegenteil zur Anreise.
..oder so ungefähr - mittlerweile ist es schon etwas nervig. Wer früh mit einem Fahrzeug, und sei es nur einem Fahrrad, nach Gibraltar kommen möchte, der sollte dies tunlichst vor 9:00 machen. Ab 9 Uhr: Stau! Dabei wird natürlich peinlichst genau kontrolliert, dass.... ehm was eigentlich? Achja, das die Wartezeiten nicht zu kurz sind.
Muster erkennen im Grenzfluss/-stillstand
Abends auf dem Nach-Hause Weg spielt sich dann folgendes Muster ab:
16 Uhr: Es gibt wie üblich den Schichtwechsel um 16 Uhr, bei dem kurzzeitig der Verkehr etwas langsamer wird. Kein Problem, die Schlange ist ja nicht lang.
16:30-16:35: 3-5 mal pro Woche gibt es einen "Anruf": oh, die bösen Schmuggler - lasst uns mal ganz genau kontrollieren. Das heißt ab diesem Zeitpunkt: jedes einzelne Fahrzeug wird einzeln gecheckt. Kinder werden abgetastet, von Rollern werden die Lenker abgeschraubt, Stoßstangen werden abgebaut, Fahrzeuge abgeklopft, Koffer ausgepackt und und und.
20:30 Ende des Berufsverkehrs und auch der "zufälligen Checks" - denn wenn es länger als 4 Stunden dauert, dann kann man es wohl kaum noch zufällig nennen, oder? Übrigens: in den 40 Minuten vor 16:30 sind mehr Autos über die Grenze gefahren als in den 4 Stunden danach.
21:30 Eine Hälfte des Grenztores wird für die Nachtschicht geschlossen - der Verkehr wird wieder langsamer. Ein Fussgängerüberweg mit regem Fussgängerverkehr muss überquert werden, zusätzlich quetschen sich Motorrad- und Fahrradfahrer mit durch den selben Kontrollposten
Samstags ändert sich natürlich die Uhrzeit der Checks auf den Morgen von 9-14 Uhr - damit ja keiner sein Wochenende in Spanien verbringt. Am Sonntag wiederum sind die Checks Abends in Richtung Gibraltar: natürlich dann wenn die Gibraltesen vom Wochenendausflug zurückkommen.
Wer sich den Wahnsinn mal selber anschauen möchte: Frontier Queue - Live Webcam
Am 24. & 25. kommt dann eine Komission von der EU um sich anzuschauen ob die Checks verhältnissmäßig sind. Einen Vorteil hat es garantiert: an den beiden Tagen wird es wohl keine Checks geben: Honi soit qui mal y pense
Ich wiederhole mich wohl: es ist schon eine Weile her seit dem letzten Eintrag.
Ganz so lange hat die Fahrt von Melilla bis nach Saidia ja nicht gedauert, also gibt es jetzt kurz einen Ablauf:
Am 1. Tag hatten die Teams Zeit, sich auf das eigentliche Event vorzubereiten. Ich möchte gar nicht so sehr auf Details eingehen. Am ersten Tag hatten wir uns gemeinsam zum Frühstück und danach zur Fahrt zum Eventort verabredet. Zwei große Highlights sollte es an dem Tag geben:
Vormittag der Besuch auf einem lokalen Markt, Abends dann das Grill-Show-Match Argentinien vs. Marokko!
Marktbesuch in Saidia
Wie so häufig lasse ich lieber Bilder statt Worte sprechen:
Allerlei nutzlose Kleidung war zu finden - wie zum Beispiel Borussia Dortmund Trikots - wie gesagt: nutzlos!
aber auch nützliche Dinge: getrocknete Kräuter können so schön aussehen!
aber dann doch: nutzlose Dinge - gebrauchte Handyladekabel und Schrauben - wirklich alles wird verkauft!
..aber dann doch wieder etwas nützliches!
nach einem kurzen Imbiss ging es dann weiter
..allerdings blieben vom Imbiss ein paar Reste über. Zum Einpacken & Mitnehmen war es uns dann doch zu stressig!
Jeden Tag frischen Obstsalat, Tomatensalat etc - das könnte man sich schon gefallen lassen!
ab und an für einen Haarschnitt vorbeikommen...
oder ein bisschen Markenprodukte von LMCOSTE einkaufen für die Zu Hause Gebliebenen!
Da die Busverbindung nicht so optimal war, sind wir einfach alle mit Roberts Camper gefahren -hätten wir unterwegs auch noch Kochen können!
Grillwettkamp Argentinien vs. Marokko
Vor dem Abend-Event gab es aber noch etwas Wichtiges zu erledigen: Championsleague-Finale. Leider fiel das Bild öfters und ab der 80. Minute komplett aus.
aber schon kurz danach waren die ersten Fleischberge aufgespießt und über der Holzkohle stetig gewendet. Zugegeben - das hätte schon ein paar Stunden vorher passieren sollen - aber lecker sollte es ja trotzdem werden!
die marokanische Mannschaft war doch recht sehr auf ihre Tiere ausgerichtet...
...die ja aber vorher noch vorbereitet werden mussten. Allerdings galt es auch die überschüssigen Tiere für die Veranstaltung am nächsten Tag vorzubereiten...
...und da hilft man natürlich, wo man kann!
am leckersten sahen aber die Fleischberge unserer argentinischen Freunde aus - und sollten im Endeffekt auch leckerer schmecken
Als Vorspeise - es war mittlerweile deutlich nach Mitternacht - gab es Couscous & allerlei Salate
und wer noch nicht satt war, der konnte sich noch direkt selber bedienen. Aufstehen war ja am nächsten Tag erst um 7 Uhr angesagt :-)
Im Teil 3 geht es dann um das eigentliche Event & Abreise
Mittlerweile schon über einen Monat her, doch immer noch in Erinnerung: meine erste Tour auf den afrikanischen Kontinent und dann auch direkt zu den Grillmeisterschaften.
Alleine schon die Anreise war wohl mehr als abenteuerlich. Aber ganz von vorn:
Im April haben wir uns schon länger für die deutschen Meisterschaften angemeldet. Dabei kam heraus das wir auch zu den Meisterschaften in Saidia, Marokko als Gäste eingeladen waren. Und noch besser: Die Anreise ging mit einem Konvoy von Lyon nach Almeria - und von dort aus mit der Fähre. Na, wenn das nichts ist: 300km von hier einfach Zusteigen.
Am Treffpunkt zur Fähre - die Tickets werden verteilt. Leider ist in der Planung Einiges schiefgegangen, so das einige Fahrzeuge, darunter unser Fahrer nicht mitfahren konnten. Wir haben uns stattdessen auf andere Autos aufgeteilt. Besonderen Dank gebührt dem Team von Toms Grillwerkstatt
Man hört in den Nachrichten ja manchmal von völlig überalteteten Passagierfähren die in Bangladesh völlig überfüllt sinken. Genau so hat es sich auf der Hinfahrt von Almeria nach Melilla auch angefühlt. Wir sind relativ spät auf die Fähre gekommen, es waren nur noch wenige Sitzplätze in der Nachtfähre frei. Fussböden und Sitze komplett mit Menschenmengen belegt, haben wir uns gewundert das noch ein paar Sitze frei waren. Tja, ich hab den Kaputten erwischt, die anderen die Sitze direkt gegenüber der Lüftung.
erstes Anzeichen der Grenze vom spanischen Melilla nach Marokko
Von der Fähre runter & Richtung Grenze. Das ging schon mal fix - zumindest bis kurz vorm ersten Polizeiposten. Dort ging es dann noch erheblich langsamer vorwärts - und die Abfertigung sollte sich nächsten 5 Stunden auch nicht unbedingt beschleunigen.
Einfahrt in den Grenzbereich - drinnen wurden leider Fotoapparate sofort weggenommen wenn jemand sah das wir Bilder machen wollten.
Tja, viel gibts über den Grenzbereich nicht zu sagen ausser: Bettler, Schmuggler, quälend lange Wartezeiten und Bürokratie pur.
Nachdem die Grenze überstanden war, folgte ein etwas angenehmerer Teil: die circa 100km lange Fahrt nach Saidia. Wir mussten noch mal alle Sammeln und dann ging es los, im Konvoy begleitet durch den marokkanischen Gold-Wing Club. Dieser hatte an dem Tag sogar das Recht, den Verkehr zu regeln - freie Fahrt an jedem Kreisverkehr!
Unterwegs überall Kanister? Was gibt es dort wohl: natürlich Olivenöl
Angekommen in Saidia gabs trotz der sehr langen Anreise erst einmal die Begrüßungszeremonie mit lokalen Tänzen & den bereits eingetroffenen Teilnehmern aus aller Welt
Nachdem das Einchecken im wirklich sehr sehr schönen Hotel auch noch ne lange Weile gedauert hat, konnten wir uns Abends endlich gemütlich auf ein Abendessen & etwas Ruhe zusammen setzen. Im Bild 2 Jurykollegen aus der Schweiz & 1 aus Südafrika
Wie jedes Jahr steht sie auf dem Programm: die deutsche Grillmeisterschaft. Dieses Jahr fand sie in Göppingen statt - am 19. Mai. Diesmal gabs den kleinen Umweg für einen Heimatbesuch durch den Flug nach Leipzig, Flüge nach Süddeutschland sind schon noch ein Stück teurer.
Der Verantstaltungsort vorm großen Regen - wirklich sehr schön gelegen
Viele interessante Grillgeräte - wenn wir hier nur in Gibraltar auch so viel Platz hätten!
7 Gänge
Dieses mal gab es sogar 7 Gänge, davon war lediglich der Dessertgang Pflicht. Aus allen anderen Gängen konnten sich die Teams jeweils 4 heraussuchen.
Bratwurst mit Beilage
Spareribs mit Beilage (mjaaaaaam)
Fisch mit Beilage
Chicken mit Beilage
Hohe Rippe vom Rind mit Beilage
Beef Brisket mit Beilage
Dessert vom Grill
Sehr positiv zu Bewerten bei dieser Veranstaltung: die nochmals deutlich gesteigerte Qualität der Organisation. Fabelhaft wie die Jurierung schon nach fast militärischer Präzision durchorganisiert war. Da kann man nur sagen: einfach fabelhaft!
Die ersten Gänge waren leider nicht ganz so nach meinem Geschmack. Vor allem bei der Spareribs-Wertung hatte ich leider im Test eine Qualität bei der ich im Restaurant keinesfalls einen Cent Trinkgeld geben würde. Klar, das Fleisch muss sich vom Knochen zurückziehen - doch aber nicht 3cm? Wer soll denn so trockenes Fleisch essen? Nach hinten raus wurde es dann aber deutlich besser, von daher kein Trübsal blasen sondern super Bilder nachliefern:
Bratwurstgang die Erste: auch mal was ganz Neues!
sogar eine echte Prinzessin war da!
wirklich sehr lecker! Mein Tomate-Mozarella gibts jetzt auch nur noch so!
Dessertgang - gefühlte Königsdisziplin
Na klar, man hat die ganze Zeit Fleisch, Fleisch und nochmals Fleisch gehabt - also muss nun endlich etwas Süsses her - zum Abschluss also die Dessert-Runde.
Spanferkel für die Zuschauer
und Spanferkel für die Jurymitglieder
und der absolute Knaller im Dessertgang! Zum Glück bei mir in der Jurierung gelandet. Dafür gabs dann auch mal ne glatte 10!
Endlich- nachdem Gibraltar sich seit 1999 darum bemüht hat- ist es endlich perfekt: die Aufnahme in die UEFA!
Dabei hat es damals nicht so gut angefangen - ein Antrag auf Aufnahme wurde durch Einflussnahme von Spanien abgelehnt. Allerdings wurde der Sportsgerichtshof angerufen - und empfahl schliesslich die Aufnahme. Dabei wird Gibraltar für lange Zeit die einzige Neuaufnahme bleiben. Grund: Die UEFA-Statuten besagen das ein neues Mitglied auch Mitglied der UN sein muß. In ganz Europa gibt es lediglich eine Nation auf die dies noch zutrifft: Monaco.
Für Gibraltar galt diese Regelung noch nicht - hatte man doch den Antrag gestellt bevor diese Regelung eingeführt wurde.
Bekannt gegeben wurde die Entscheidung am Freitag - und war sogar so eindeutig, das auf ein Auszählen verzichtet wurde. Dementsprechend natürlich die Partystimmung bei den Feiernden Abgesandten der GFA - Gibraltar Football Association: Gibraltar wird 54. UEFA-Mitglied - Bekanntgabe 13:30 am Freitag
Neues Stadion
Das tolle nun: es soll auch gleich ein neues Stadion geben - und zwar ganz spektakulär am Europa-Point, mit Blick auf Afrika. Fertigstellungstermin soll 2015 sein - leider erst nach der EM-Quali 2014/15. Dort drohen übrigens einige Schwergewichte: die Deutsche, Englische oder Französische Fussballnationalmannschaft. Lediglich mit Spanien wird man es nicht zu tun bekommen - das ist ausdrücklich ausgeschlossen.
Der weitere Zeitplan
2013/2014 - die Teilnehmer an der Championsleague- und Uefacup-Qualifikation werden bestimmt
2014/2015 - erstmalige Teilnahme an der Qualifikation zur Euroleague, Championsleague und zur Europameisterschaft
Edit: Schöne Zusammenfassung der Entwicklung in der NY-Times
Ok, nun bin ich schon fast drei Jahre hier - und war trotz 30km Entfernung nach Afrika noch nie "drüben". Das wird sich dann demnächst ganz spektakulär ändern!
Dabei gibt es 3 Tage Action mit Länderwettkampf Lammgrillen, Weltmeisterschaftsgrillen, Schaugrillen... Das ganze macht natürlich schon vorab Hunger. Deswegen habe ich mich entschlossen auch mal endlich selber Spareribs auszuprobieren. Und das ist beim ersten mal garnicht so schlecht gelungen!
innen - Zartheit: 9/10 - lässt sich ganz einfach vom Knochen lösen
außen - Knusprig 9/10 - einfach Mjam!
Geschmack - 6-7/10 - ich hab extra vorsichtig mariniert (und viel zu kurz) sowie wenig auf Gewürze und Rub geachtet: knusprig & zart ist denke ich mal schwieriger und habe mich deswegen darauf konzentriert.